Kannibalette von Anselm van Heuveldorp und Josef Gurgel
Premiere: 18.05.1961
Opera grande: Der schiffbrüchige Zirkuskünstler Willi landet auf einer Insel bei Menschenfressern und in ihrem Kochtopf, obwohl Häuptling Maipu doch dem Menschenverzehr feierlich abgeschworen hatte. Gäbe es da nicht die kluge Häuptlingstochter Fanifee, die Grande Dame Luise, ein Krokodil vom Nil mit dem ehemaligen Hauptwohnsitz Paris, und den Wogengott Neptun, es wäre um den appetitlichen Helden geschehen …
Aus einer Kritik in der Süddeutschen Zeitung vom 23.05.1961:
„Gewiss, die tropisch bunte Szenerie und das Ensemble der […] Puppen sind überaus kunstreich und köstlich geraten. Auch übertrifft die Synchronisation von Puppenführung und rhythmisch-melodiösem Getöne fast alles, was den Kleinen Spielern im musikalischen Genre bisher gelang. Aber mir scheint doch, dass die Verfasser der Texte es mit der afrikanischen Lust am Palaver zu weit getrieben haben. Ihr lieben Kerle, quasselt nicht so viel – bewegt euch lieber! […] Das Bravourstück […] leistete an diesem Abend der singende Meergott Neptun des bewegten Vorspiels, der […] dank seiner dramatisch-musikalischen Potenzen jeden Wagnersänger vor Neid verstummen ließe.“