Immaterielles Kulturerbe
(Regionale Vielfalt der Mundarttheater in Deutschland)
Im Dezember 2016 wurde die regionale Vielfalt der Mundarttheater in Deutschland in das bundesweite Verzeichnis „Immaterielles Kulturerbe“ aufgenommen. Seit Ende Juli 2018 ist das
„Zeit is worn“ möchte man sagen: Schließlich dürfte unsere Inszenierung der „Heiligen Nacht“ von Ludwig Thoma, gelesen und gesprochen im Altomünsterer (oder doch Lenggrieser?) Bairisch und inzwischen von anderen Bühnen im Münchner Raum kopiert, mit ihrer Premiere Ende November 1949 die wohl älteste kontinuierlich gespielte Inszenierung im deutschsprachigen Raum sein*.
Neben weiteren Varianten des Bairischen (stellvertretend seien hier das Münchnerische sowie das Augsburgische genannt) nutzt das Kleine Spiel seit jeher gerne und ausgiebig zahlreiche andere Mundarten und Dialekte als Bühnensprache, unter anderem etwa: Berlinerisch, Fränkisch, Hamburgisch, Hessisch, Kölsch, Sächsisch…
Das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes geht zurück auf das 2003 von der UNESCO-Generalkonferenz getroffene Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes und zeigt exemplarisch, welche lebendigen kulturellen Traditionen und Ausdrucksformen in Deutschland praktiziert und weitergegeben werden. Es würdigt kreative und inklusive immaterielle Kulturformen und deren reichen Schatz an Erfahrungswissen. Besonders hervorgehoben werden in Bezug auf das Mundarttheater die einschlägigen handwerklichen Fähigkeiten sowie die ehrenamtliche, generationenübergreifende und sozial-integrative Arbeit.
*Tatsächlich musste etwa das Eingabeformular in der Statistik-Datenbank des Deutschen Bühnenvereins eigens um die passende Jahreskategorie ergänzt werden.